Es liegt immer in uns selbst,
welche Grenzen wir uns auferlegen.
Die drei
Salzkristalle
Drei Salzkristalle beschließen eines Tages, einen Ausflug zum Strand zu machen. Sie sitzen den ganzen Nachmittag im warmen Sand, sie betrachten die Wellen und philosophieren darüber, wie es wohl wäre, in den Wellen zu schwimmen. Da steht der eine Salzkristall voller Neugierde, Forschergeist und Abenteuerlust auf und geht entschlossen ins Wasser, wodurch Salzwasser entsteht. Er hat einen Heidenspaß, während er als Welle tanzt und viele Seiten und Facetten des Meeres kennenlernt. Von den ruhigen Tiefen bis hin zur dynamischen Oberfläche. Er erweitert sein Wissen, macht ganz neue Erfahrungen über große Dimensionen, und dabei überfällt ihn eine unglaubliche Sehnsucht nach seinen Freunden. Voller Energie möchte er seine Inspiration und Freude teilen, doch das ist nicht möglich.
Man kann, wenn man bestimmte Erfahrungen gemacht hat, nicht mehr umkehren. Die Erfahrungen verändern einen. Wenn man entdeckt, dass es noch etwas „hinter den Dingen“ außerhalb der materiellen Welt gibt, dann kann man nicht mehr in den normalen Alltag zurück, auch wenn dieses „hinter den Dingen“ im ersten Moment nicht greifbar erscheinen mag. Eine eigene Erfahrung kann man niemanden in vollem Umfang vermitteln. Man kann davon erzählen und andere ermuntern, bestimmte Schritte ebenfalls zu tun. Wirkliches Verstehen entsteht aber nur, wenn die Person selbst die Erfahrung macht.
Die beiden Freunde des abenteuerlichen Salzkristalles gehen nicht ins Wasser. Einer sehnt sich zwar innerlich nach einer neuen Erfahrung, die sein ganzes Leben verändern könnte, er hat jedoch Angst vor dem Unbekannten und entscheidet sich, am Strand zu bleiben und so sein Leben weiterzuleben, wie er es gewohnt ist. Dieses Bekannte bietet ihm eine gewisse Sicherheit, doch er verpasst die Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern.
Der andere am Strand verbliebene Salzkristall scheint durchaus sehr interessiert, jedoch möchte er vorab die Erfahrungen seines Freundes begriffen haben. Er besteht darauf, erst ins Wasser zu gehen, wenn er voll und ganz verstanden hat, was seinem Freund passiert ist, nur dann könnte er entscheiden, ob er es ebenfalls ausprobieren möchte und ob diese Erfahrung seine Zeit wert sei. So bleibt er am Strand und klügelt und klügelt.
Es gibt jedoch Dinge, die wir mit dem analytischen Verstand nicht begreifen können. Unser Intellekt ist lediglich ein Werkzeug. Die substanziellen Dinge im Leben begreifen wir nicht mit unserem Verstand, sondern indem wir sie mit unterschiedlichen Bereichen unseres Körpers erleben-, also nur über unsere Erfahrung selbst. Erst indem wir Dinge tun und uns damit auseinandersetzen, können wir sie verstehen. Davor bleibt alles ebenfalls nur leeres, theoretisches Wissen.
Es liegt immer in uns selbst, welche Grenzen wir uns auferlegen. Nichts, von dessen Unmöglichkeit wir überzeugt sind, wird jemals passieren oder von uns wahrgenommen werden. Alles, wogegen wir uns weigern, es für möglich halten, bleibt außerhalb unserer Reichweite.
Wenn wir allem im Leben so offen wie möglich, mit der Neugierde eines Kindes, zu begegnen versuchen, eröffnet sich in uns eine Welt voller unglaublicher und schöner Erfahrungen.
Bernadett Gera
Das Leben ist unaufhörlich in Bewegung.
Veränderung kannst du nicht aufhalten. Wage es, dich immer wieder vom Leben berühren zu lassen.
Das einzige, was du kannst, ist, dich dafür zu öffnen, bereit zu sein, dich zu verändern. Ins Wasser zu springen und dich der Energie der Veränderung hinzugeben und dich daran freuen, wie du wächst und an Leben gewinnst. Sei das Salz deines Lebens, der Salzkristall, der bereit ist, mit dem Leben in Kontakt zu treten.